Meine ersten Tage in Ecuador...

In Frankfurt hat meine Reise begonnen. Besser gesagt unsere. Mona, eine Mitfreiwillige von BeSo, die in Cuenca leben wird und ich flogen gemeinsam über Panama City nach Guayaquil, Ecuador. Noch am Gate in Frankfurt wartend konnten wir beide unsere Gefühle kaum kontrollieren. Während wir uns unglaublich auf das Abenteuer gefreut haben konnten wir gleichzeitig kaum fassen, was gerade passiert und dass wir uns tatsächlich für ein Jahr bei unseren Freunden und unserer Familie verabschiedet haben. Auch im Flieger habe ich es noch nicht begreifen können, dass ich erst in einem Jahr wieder zurück nach Deutschland kommen werde.

 

In Guayaquil wurden wir von Romina, einer Ecuadorianerin, die einen Freiwilligendienst in Deutschland absolviert hat, und ihren Eltern am Flughafen abgeholt und haben unsere erste Nacht bei ihnen verbracht.

 

Am nächsten Morgen ging es mit etwa 18 anderen Freiwilligen der Pastoral Social aus Österreich und Deutschland mit dem Bus auf nach Cuenca. Die etwa vierstündige Fahrt von der Küstenstadt Guayaquil in die auf etwa 2500 Metern liegende andine Stadt Cuenca bot uns einen phänomenalen Ausblick. Neben der zunächst noch ebenen Straße am Stadtrand von Guayaquil wechselten sich kleine Oststände, Dörfer und eine dem Regenwald gleichende Vegetation ab, die sich durch den immer dichter werdenden Neben zuletzt kaum noch erkennen ließ. Dann begannen die Straßen langsam und dann immer stärker anzusteigen und der Bus schlängelte sich im dichten Nebel die Bergstraßen hinaus. Von einem Augenblick auf den anderen befanden wir uns über der Wolkendecke und hatten bei strahlendem Sonnenschein einen atemberaubenden Ausblick auf die Berge und die unendliche Wolkendecke, die alle Städte und Dörfer unter sich vergrub.

 

Bei demselben Wetter erreichten wir schließlich unser Seminargelände am Rand von Cuenca, wo uns Carmen (unsere Mentorin) und Javier (er war 2014 als Freiwilliger in Deutschland) herzlich Begrüßten und uns von Donnerstag bis Samstag durchs Programm führten. In diesem Seminar ging es vor allem darum, wie unsere ersten Tage in Ecuador gestaltet sein werden und wir wurden langsam an die ecuadorianische (Essens 😊)-Kultur herangeführt.

Da ich als einzige Freiwillige der Pastoral Social in Quito leben werde, verbrachte ich die kommende Woche bei Javier und seiner (Groß-)Familie in Cuenca, wo ich mit 5 anderen Freiwilligen einen Sprachkurs machte und die Stadt erkundete. Ich werde alle 2 Monate nach Cuenca zu den Treffen mit den Freiwilligen und Carmen fahren, daher schadet er mir nicht, mich in der Stadt schon etwas auszukennen :)

 

Noch am Samstag nach Ende des Seminars nahm mich Javier mit zu der Baby-Shower einer sehr guten Freundin von ihm und ich wurde direkt mir der ecuadorianischen Feierkultur vertraut gemacht: Entertainment, Essen, Kitsch und Schnaps.

Am nächsten Morgen (das frühe Aufstehen fällt mir in Gegensatz zum langen Wachbleiben durch die Zeitverschiebung zu Deutschland recht leicht) ging Javier und sein Cousin mit mir in den „Parque Nacional Cajas“, wo mich die unerwartet grüne Natur Ecuadors erneut zum Staunen brachte.

 

Am Abend nahm mich Javier auch direkt zu seinem Salsa-Unterricht mit und ohne, dass ich mich wehren konnte und wollte wurde ich von den Einheimischen als Tanzpartnerin akzeptier und integriert, ohne dass ich zuvor jemals Salsa getanzt habe.

 

Von Montag bis Freitag besuchte in von 13 bis 18 Uhr den Spanischkurs, der neben dem Unterricht auch aus gemeinsamen Aktionen wie Museumsbesuchen und einem Marktbesuch bestand. Ich bin gespannt, wie schnell sich mein doch etwas holpriges Spanisch verbessert und ich mich besser mit den Einheimischen verständigen kann. Vormittags hat Javier uns Freiwilligen die wichtigsten Dinge der Stadt gezeigt und Besorgungen mit uns gemacht (SIM-Karte, Buskarte,…). Auch wenn Cuenca mit etwas mehr als 300.000 Einwohnern im Vergleich zu den Städten, die ich gewohnt bin, doch recht groß ist, fand ich mich schon am zweiten Tag auch recht gut alleine zurecht und konnte so selbstständig zum Sprachkurs und zurück nach Hause finden.

 

Am Freitag, meinem zunächst letzten Tag in Cuenca fuhr mein „Gastvater“ mit mir und seinen 8 und 9-jährigen Enkelinnen nach Turi, einen bei Touristen und Einheimischen beliebten Aussichtspunkt, von dem man eine unglaubliche Aussicht auf die Stadt hat. Dieser Besuch war eine relativ gute Zusammenfassung meiner ersten Woche in Ecuador: unendlich viele Eindrücke, viel Neues und Unbekanntes und Vorfreude, endlich in Quito, „meiner“ Stadt anzukommen und mich einleben zu können.

 

Ich freue mich, meine Kolleginnen und Kollegen, die Kinder im Projekt und Quito kennenzulernen und euch im nächsten Bericht von meinen ersten Wochen auf der Arbeit erzählen zu können.

 

 

 

Saludos de Ecuador & bis bald,

 

Mara